die Teilnehmer der Urlaubswoche in der Hauskapelle des Sankt-Wenzeslaus-Stifts

Urlaubswoche für tschechische Priester

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Strahlender Sonnenschein empfing Ende August 20 tschechische Teilnehmer der Urlaubswoche 2025 des Sudetendeutschen Priesterwerks. Begleitet wurde die Gruppe von Dolmetscherin Manuela Kopriva, Harald Jäger, dem Geschäftsführer des Priesterwerks, Diakon Diethard Nemmert und Monsignore Karl Wuchterl.
Untergebracht waren wir im Sankt-Wenzeslaus-Stift/Jauernick-Buschbach (Sachsen), wo Laudes, Vesper und Eucharistie zum festen Tagesprogramm gehörten.
Nach der Anreise, dem Bezug der Zimmer und der Begrüßungsrunde begann am Dienstag ein umfangreiches Programm. Zunächst gab am Dienstag Domkapitular Veit Scapan im Bautzener Dom einen umfassenden Einblick in Geschichte und Gegenwart der beeindruckenden Simultankirche.
Der Dom St. Petri, Pfarrkirche der katholischen Dompfarrgemeinde, befindet sich an der höchsten Stelle der Stadt Bautzen. Nach Zerstörungen durch Kriege und Stadtbrände erhielt der Dom 1430 seine heutige Gestalt. Den auffälligen Knick des Gebäudes erklärte Veit Scapan damit, dass man sonst zur Entstehungszeit nicht mit einer Kutsche außen vorbeigekommen wäre.
Eine der vielen Besonderheiten des Domes ist, dass er seit der Reformation als Simultaneum existiert, also von zwei Konfessionen, von den katholischen und evangelischen Christen für Gottesdienste genutzt wird. In der Reformationszeit gelang es dem damaligen Domdekan Johann Leisentritt, einen Teil des Domes der katholischen Kirche zu erhalten. In diesem Teil sind vor allem der Hochaltar von 1713 und das Kruzifix (Permoserkreuz) kunst-historisch bedeutend. „Der Altar wurde der Ehre des Dreieinen Gottes und des heiligen Petrus geweiht“ (1771). Pfarrer Scapan zeigte uns hier dann Bilder aus der Ausstellungsreihe „Die Betenden“. Sie sind gläubiger Ausdruck modernen Empfindens und enthalten Bilder von betenden Menschen hinter dem Altar.
Auf der Rückfahrt war Herrnhut mit der Grabanlage und dem Bürgersaal Ziel. Bei einer Führung erfuhren wir, dass 1722 einige verbliebene Anhänger der böhmischen Brüderkirche auf dem Landsitz des Religionsreformers Nikolaus Graf von Zinzendorf in Herrnhut Zuflucht fanden. Sie wollten die Bibel rigoros leben und standen der Amtskirche mit ihrer vermeintlichen lauen Kirchlichkeit und den obrigkeitlichen Strukturen kritisch gegenüber; sie wollten sich nicht in die örtliche Gemeinde einfügen und bestanden auf ihrer alten Kirchenverfassung, nach der die Leitung der Gemeinde nicht von einem Pfarrer, sondern von Ältesten wahrgenommen wird. Herrnhut wurde zu einem Zentrum des Pietismus. Die fast 300jährige Tradition der Losungen sieht vor, dass durch Auslosen für jeden Tag des Jahres ein alttestamentlicher Vers festgelegt wird. Dieser soll dem Leser als Leitwort oder guter Gedanke für den Tag dienen.
Die Ursprünge des erst restaurierten, völlig weißen Kirchsaales stammen aus dem Jahr 1756. Im Mai 1945 brannte der Saal neben großen Teilen des Stadtzentrums vollkommen aus, wurde von 1951 bis 1956 wieder aufgebaut und bietet nun wieder Platz für etwa 600 Menschen. Er ist wichtigster Versammlungsraum für die Gemeinde und ihre Gäste. Die weiße Farbe der Wände und Bänke symbolisiert Reinheit, Freude und Erlösung. Die schlichte Gestaltung des Raumes will hervorheben, dass die versammelte Gemeinde der Schmuck ist. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts saßen Frauen und Männer im Großen Saal getrennt und noch heute heißt die linke Seite »Schwesternseite« und die rechte »Brüderseite«.
Bewundert werden konnte natürlich auch der Herrnhuter Stern. Seinen Ursprung hat er im Mathematikunterricht der Brüdergemeinde vor 200 Jahren. Auch zu DDR-Zeiten wurde er hergestellt und devisenbringend in den Westen verkauft. Die ersten Sterne trugen dabei die Farben weiß-rot-weiß für die Reinheit und rot für das Blut Jesus Christus.
Ein Besuch des „Gottesackers“ durfte in Herrnhut nicht fehlen. Traditionell werden die Verstorbenen dort beigesetzt, Frauen und Männer getrennt. Die Grabsteine liegen flach auf den Erdgräbern. Nach dem Vorbild dieses Friedhofs sind alle Herrnhuter Gottesäcker weltweit angelegt.
Am Abend informierte uns Pfrarrer Cech über die pastorale Situation im Dreiländereck. Der Raum sei von einem massiven demografischen Wandel betroffen. Zittau habe seit 1990 (47.000 Einwohner) fast die Hälfte verloren und zähle aktuell 24.000 Menschen - so viel wie 1890 zur Zeit des Baus der katholischen Kirche.
Angesichts der sinkenden Priester- und Gläubigenzahl gebe es auch im Bistum Dresden-Meißen eine große Strukturreform und die Zusammenfassung von Pfarreien. Das Bistum denke alternative Leitungsmodelle an. Er als Leitender Pfarrer setze auf dezentrale Organisation nach dem Subsidiaritätsprinzip der Katholischen Soziallehre - und nicht auf den aus DDR-Zeiten sattsam bekannten Zentralismus.
Zittau sei aufgrund der Grenzlage im Dreiländereck „bunt“: Neben vielen polnischen und tschechischen Gläubigen lebten auch Angehörige zahlreicher anderer Nationen (sogar aus Peru und Nigeria) in der Stadt. Die „Eingeborenen“ seien mittlerweile in die Minderheit geraten. 51 % der Deutschen seien 60 Jahre und älter, bloß 12 % unter 20 Jahren. „Einwanderer“ machten die Gemeinde jünger, müssten aber integriert werden (Herausforderung für die Pastoral). Bei der Integration dieser Familien helfe die Erstkommunion(-vorbereitung). Drei Kirchen und vier Kapellen bedeuteten bei zwei Priestern eine Herausforderung für den Gottesdienstplan. Wortgottesdienst-Beauftragte und ein Diakon unterstützten zwar, aber in der Zukunft müsse man sich wohl von den Kapellen trennen: ein schmerzlich bevorstehender Abschied, da es für viele „ihre“ Kirche sei. Auch in Zittau wollten die Älteren, dass alles so bleibt. Immerhin könne außer am Montag noch an jedem Werktag Hl. Messe gefeiert werden.
Am Mittwoch war Ziel der Gruppe Görlitz. Der Cabrio-Bus des „Stadtschleichers“ brachte die Gruppe zur Kathedrale St. Jakobus, wo schon Bischof Wolfgang Ipolt wartete, um mit uns Eucharistie zu feiern.
Zunächst erläuterte er den in den letzten Jahren sanierten Innenraum mit einem QR-Code als Botschaft des 21. Jahrhunderts an der Decke und dem Hinweis, dass sich in Görlitz Jakobswege kreuzten.
In seiner Predigt bezog er sich auf die Tageslesung des Thessalonicherbriefes: Die Perspektive des Apostels auf seine Gemeinde sei grundsätzlich positiv: „Ich danke, wenn ich an euch denke. Das Wort Gottes ist in euch wirksam. Ich sehe das.“ Angesichts der Abbrüche des Glaubens in Europa sehe man zu sehr das Negative. Seit den letzten drei Päpsten sei aber die „Neuevangelisierung“ Thema und man könne auch immer wieder Pflänzchen des Glaubens sehen. Dazu zähle die zisterziensische Neugründung in Neuzelle, die von Atheisten wie Gläubigen gut angenommen werde. Der Apostel Paulus sehe im Leben der Gläubigen die Verkündigung und wir sollten seinen Blick aufnehmen: Wo können wir die Anfänge Gottes sehen?
Nach der Eucharistiefeier erläuterte Bischof Ipolt im nahen Gemeindehaus die Probleme im zahlenmäßig (nicht aber flächenmäßig) kleinsten deutschen Bistum. Die Diözese sei 1994 von Papst Johannes Paul II. errichtet worden und gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg zum Erzbistum Breslau, das sich bis zur Ostsee erstreckte.
Das Bistum umfasse 10.000 qkm Fläche von Görlitz bis Eisenhüttenstadt vor den Toren Berlin; 3 % der Bevölkerung (30.000 Menschen) seien katholisch und lebten verstreut, 14 % seien regelmäßige Kirchgänger; 15 % evangelisch und der Rest ungetauft: Diaspora pur also! Viel Zuzug sei aus Polen zu verzeichnen gewesen; diese Menschen wohnten und arbeiteten auch hier. Besonders erwähnte Bischof Ipolt den großen Zusammenhalt in den Gemeinden, der auch der noch guten Versorgung mit Priestern auch in kleinen Gemeinden geschuldet sei. Er habe seit 2011 die Leitung des Bistums inne. Die Zusammenarbeit mit den drei angrenzenden polnischen Bistümern nennt er gut, am 10. August haben sechs Bischöfe aus Polen, Deutschland und Tschechien auf der Schneekoppe zusammen Gottesdienst gefeiert.
Im Gespräch wurden auch die Unterschiede früher zwischen der DDR und der CSSR in Kirchenfragen aufgezeigt: Die Priester hätten in der DDR „Narrenfreiheit“ gehabt, weil sie vom Staat kein Geld erhielten, die Gläubigen wurden unterdrückt. In der CSSR sei es wegen der Bezahlung der Priester, die aus Habsburger Zeit stamme, umgekehrt gewesen.
Zwei Mal sei er fast verhaftet worden, weil er mit dem Trabi religiöse Bücher in die CSSR geschmuggelt habe.
Nach dem Gespräch fand eine Stadtführung in tschechischer Sprache statt, geleitet von einer in Görlitz lebenden Tschechin. Die Gruppe bewunderte z.B. die Brüderstraße mit den kleinen Geschäften, dem Rathaus und der wohl beliebtesten Filmkulisse in Görlitz, dem Untermarkt.
Historische Filme wie "Goethe!" oder "In 80 Tagen um die Welt" wurden hier u.a. gedreht, ebenso Weltkriegsdramen wie "Die Bücherdiebin" oder "Inglourious Basterds" oder Märchenfilme wie "Der Zauberlehrling".
Zu den prägnanten Bauwerken in der Görlitzer Altstadt zählt der Schönhof, der heute zum Schlesischen Museum zu Görlitz gehört. Hier verlief im Mittelalter auch die Handels- und Pilgerstraße „Via Regia“, die quer durch Europa führte und Moskau mit Santiago de Compostela verband.
Zum Mittagessen in der direkt an der deutsch-polnischen Grenze gelegenen Vierradenmühle kam Bischof Wolfgang Ipolt wieder dazu. Er spendierte zum Abschied eine Runde Slibowitz, setzte seinen Fahrradhelm auf und radelte weg. Vergelt’s Gott einem nahbaren, herzlichen Oberhirten!
Vor der Rückfahrt mit dem Cabrio-Bus stand noch ein weiteres Schmankerl auf dem Programm: ein etwa einstündiges Orgelkonzert in der Evangelischen Stadtkirche St. Peter und Paul. Das Konzert wurde von Erklärungen zu Entstehung und Wirkung der Sonnenorgel, simultan gedolmetscht, begleitet. 1703 wurde die Orgel vom italienischen Orgelbauer Eugenio Casparini, der eigentlich aus der Niederlausitz stammte, fertiggestellt und in Betrieb genommen. Der Neubau erfolgte von 1997 bis 2006. Zuletzt wurden 2024 Spanische Trompeten als „Engelwerk“ eingebaut. Insgesamt verfügt die Orgel über 96 Register mit 6385 klingenden Pfeifen und kostete ca. 1,7 Millionen €.
Kirchenmusikdirektor Seliger spielte Ausschnitte aus Werken von J.S. Bach (Toccata in D-Moll), Frescobaldi oder Buxtehude. Hatte Johann Sebastian Bach über die Orgel gelästert, sie sei eine „Pferdeorgel“, weil es „rossmäßig Arbeit mache, darauf zu spielen“, durfte sich der normale Musikfreund dagegen an den meisterlich vorgetragenen Klängen erfreuen, z.B. am gemeinsamen Konzert von Kuckuck und Nachtigall. Bildete zunächst der Choral „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“, den Abschluss, durfte dem noch ein Postludium folgen, gespielt von einem unserer tschechischen Priester!
Das Abendprogramm gestaltete Dr. Volker Dudeck, früherer Direktor der Städtischen Museen in Zittau und promovierter Historiker, mit einer hervorragenden Powerpoint-Präsentation zur „Via Sacra“.
Vorbild der Via Sacra sei eine Straße gleichen Namens in Rom in vorchristlicher Zeit. Im Zittauer Raum verlief die alte Via Regia nach Santiago de Compostela.
Die Idee, die Oberlausitz, Böhmen und Schlesien zu verbinden, sei 2005 entstanden unter dem Motto „Reisen ohne Grenzen durch Jahrhunderte“. Dieses Projekt solle helfen, die noch bestehenden Grenzen in den Köpfen niederzureißen, haben doch auch der Zittauer Raum bzw. die Lausitz lange zur Böhmischen Krone gehört. Ziel sei aber auch, dass Pilger Stress abbauen und die eigene Mitte erkennen könnten.
Es handle sich bei dem Raum um terra incognita im Herzen Europas, er sei aber frömmigkeitsgeschichtlich von europäischer Bedeutung. Insgesamt finden sich 19 Stationen, neun davon in der Oberlausitz, vier in Niederschlesien und sechs in Nordböhmen. Dr. Dudeck beschränkte sich aus Zeitgründen auf wenige Stationen: Er ging auf die Zittauer Fastentücher von 1472 bzw. 1573 ein (Führung folgte vor Ort am Donnerstag), sowie auf Berg und Kloster Oybin. Bekannt sei die Skizze der Klosterruine Oybin (1810) von Caspar David Friedrich, der damals zur Zeit der Romantik von Dresden aus ins Riesengebirge gewandert sei.
Weiter erwähnte er den Dom St. Petri in Bautzen. Es handle sich um Deutschlands größte und älteste Simultankirche, wo Katholiken und Protestanten friedlich unter einem Dach lebten (Westteil ev., Ostteil kath.). Wir waren am ersten Tag ja dort gewesen.
Am Kloster Marienstern zeigte der Referent auf, dass Kaiser Ferdinand II. die Oberlausitz wegen Kriegsschulden an den sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. abtreten musste. Der Böhmische Löwe in Marienstern sei Symbol des Prager Friedens von 1635 und Ausdruck dessen, dass Böhmen Schutzmacht der katholischen „Inseln“ in der Lausitz geworden war. Zum Heiligen Grab in Görlitz führte er aus, dass es sich nicht weit vom Nikolaifriedhof entfernt befindet („Görlitzer Jerusalem“). Die Anlage ist eine Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem, mit Doppelkapelle und Ölberggarten. Das Heilige Grab stellt ein religiöses Gesamtensemble dar, das sich von der Peterskirche über den Stadtraum bis zum Heiligen Grab erstreckt und zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Görlitz zählt. Die Entstehung gehe auf den Fehltritt eines reichen Görlitzer Kaufmanns zurück. Dr. Dudeck ging aber nicht nur auf deutsche Stationen ein: Bei einer polnischen Station handelt es sich um Grössau am Fuß der Schneekoppe mit einer Stabkirche aus Norwegen (1842). Als tschechische Stationen nannte er z.B. Hejnice/Haindorf im Isergebirge mit Mariä Heimsuchung, Cesky Dub/Böhmisch Aicha, eine frühere Johanniterkommende mit einem Fluchtweg wie auf der Johanniterburg Akkon sowie Mnichovo Hradiste/Münchengrätz mit Wallensteins Grab in der St. Annakapelle.
Am Donnerstag stand Zittau auf dem Programm. Hier feierte die Gruppe zuerst Eucharistie mit Pfarrer Cech. Später folgte ein Vortrag in Tschechisch und Deutsch zu den Zittauer Fastentüchern. Das Große Zittauer Fastentuch ist ein 8,20 m × 6,80 m etwa 56 m² großes Leinentuch. Es zeigt auf insgesamt 90 Feldern in 10 Reihen biblische Szenen aus der Hl. Schrift von Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht. Das Fastentuch wurde im Jahr 1472 von dem Gewürz- und Getreidehändler Jacob Gürtler gestiftet, war 200 Jahre lang im Gebrauch und trennte in der Fastenzeit den Altarraum in der St.Johannis-Kirche von der Gemeinde. 1945 zerschnitten sowjetische Soldaten das Tuch in vier Teile und dichteten damit eine im Wald errichtete Sauna ab. Erst Jahrzehnte später wurde es wiedergefunden und unter Verschluss gehalten. Die Vorgänge über den Missbrauch des Tuches durch sowjetische Soldaten wurden verschwiegen. In den Jahren 1994/95 restaurierte die Schweizer Abegg-Stiftung das zwar stark beschädigte, aber noch vollständig erhaltene Fastentuch. Seit 1999 wird es in der säkularisierten Kirche „Zum Heiligen Kreuz aufbewahrt“ - in der größten Museumsvitrine der Welt.
Am Nachmittag besuchte die Gruppe die Ruinen von Burg und Klosteranlage Oybin auf dem wohl bekanntesten Felsmassiv des Zittauer Gebirges. Karl IV., böhmischer König und deutscher Kaiser, setzte auf dem Oybin mit dem Bau des Kaiserhauses und der Stiftung eines Klosters für den Orden der Cölestiner wesentliche Akzente. Zunächst nur einfache Befestigung, wurde die Burg Anfang des 14. Jh. zu einer wehrhaften Anlage ausgebaut, die dem Schutz zweier über den Pass des Gebirges führenden Handelsstraßen dienen sollte. Ein Teil des Prager Domschatzes von St. Veit auf dem Oybin war zur Zeit der Hussitenkriege hier sicher verwahrt. 200 Jahre lang existierten Burg und Kloster neben- und miteinander. In Reformation und Gegenreformation wurde dem Klosterleben ein Ende gesetzt.
1810 malte Caspar David Friedrich den Oybin mit seinen von der Natur überwucherten Ruinen. Ihm folgten viele andere, die die Faszination des Oybin mit ihren künstlerischen Mitteln ausdrückten und ihn im 19. Jh. weithin bekannt machten.
Wer per pedes dann wieder abstieg und nicht das Bähnchen nahm, konnte noch die schöne Hochzeitskirche bewundern. Die Bergkirche Oybin ist ein Kleinod des deutschen Bauernbarocks und Besuchermagnet im Zittauer Gebirge. Die Kirche besteht seit 1734 in ihrer heutigen Form. Die Bilder an den Emporen und der Decke der Kirche gestalteten einheimische Künstler, die dabei die sogenannte Grisaille-Technik anwendeten (Grau-in-Grau-Stil).
Der letzte Abend diente der Geselligkeit und dem Dank. Er galt besonders der Dolmetscherin Manuela Kopriva, die als ortsansässige Zittauerin wertvolle Tipps im Vorfeld gegeben und maßgeblich am Programm mitgearbeitet hatte. Neben der schönen Herberge wurde auch unser Geschäftsführer Harald Jäger gelobt, der sich ebenfalls mit Rat und Tat eingebracht hatte.
Empfing und begleitete uns am Anfang der Woche strahlender Sonnenschein, verabschiedeten am Freitag die 24 Teilnehmer der Urlaubswoche weinender Himmel – und Martin Emge, Leiter Hauptabteilung Seelsorge im Erzbistum Bamberg, der mit drei weiteren Schönstatt-Priestern zufällig auch im St. Wenzeslaus-Stift untergekommen war. Wie klein die Welt ist!
Für die Urlaubswoche 2026 haben die Vorbereitungen bereits begonnen. Der Augsburger Raum ist Favorit. S Panem Bohem – Gott befohlen!
Diakon Diethard Nemmert