Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Weihbischof Václav Malý
Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier hat Mons. Václav Malý das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine Verdienste um die deutsch-tschechische Versöhnung verliehen. Der deutsche Botschafter in Prag, Andreas Künne, hat das Verdienstkreuz am 16. September 2021 im Palais Lobkowicz übergeben.
Der 1996 von Papst Johannes Paul II. zum Prager Weihbischof ernannte Václav Malý ist eine der führenden Persönlichkeiten der Samtenen Revolution von 1989. 1977 war er einer der Unterzeichner der regimekritischen Charta 77. Er ist auch Mitunterzeichner des sog. Prager Appells von 1985, der die Teilung Deutschlands als ein Hindernis auf dem Weg zur europäischen Einheit und damit zur Abrüstung und Befriedung des Kontinents thematisierte.
Václav Malý setzt sich bereits seit Jahrzehnten für die Verständigung und Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen ein und sucht dabei auch den direkten Austausch mit Vertretern der Sudetendeutschen. Er gehört u.a. zu den Unterzeichnern des Aufrufs „Versöhnung 95“, der die tschechische Regierung zu einem Dialog mit Vertretern der Sudetendeutschen aufrief.
Heute ist Václav Malý eine moralische Instanz in Tschechien, die sich nicht scheut, umstrittene Themen zu thematisieren, und sich auch international für Demokratie, Toleranz und Meinungsfreiheit einsetzt. Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes werden sein Mut, seine Weitsicht und seine hervorragende Menschlichkeit gewürdigt.
Quelle: Deutsche Botschaft in Prag