ein Teil der Wallfahrer mit Monsignore Herbert Hautmann vor der Basilika in Gößweinstein

Vertriebenenwallfahrt nach Gößweinstein

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Nachdem im vergangenen Jahr die Vertriebenenwallfahrt ausfallen musste, kam dieses Jahr doch bei verschiedenen Gruppen der Wunsch auf, einen Festgottesdienst, wenn auch in kleinerem Rahmen, zu feiern, dem der Vertriebenenseelsorger Monsignore Herbert Hautmann sehr gerne nachkam.
Obwohl diese Wallfahrt immer in Vierzehnheilgen stattfand, bot es sich diesmal an, am Wohnort des beliebten Geistlichen zu bleiben, und den Gottesdienst in der wunderschönen Wallfahrtsbasilika "Zur Heiligsten Dreifaltigkeit" zu halten. Es gibt auch einen Bezug zu Vierzehnheiligen, denn dem Egerländer Johann Balthasar Neumann, einem der bedeutendsten Baumeister des Barock und des Rokoko in Süddeutschland, verdanken sowohl Vierzehnheiligen als auch Gößweinstein ihre einzigartigen Gotteshäuser.
In einer kleinen Prozession, bestehend aus Fahnen- und Trachtenabordnungen u.a. von Sudetendeutschen, Schlesiern, Donauschwaben, Gruppierungen der Egerländer Gmoi aus Nürnberg mit ihrer Vorsteherin Ingrid Deistler, aus Forchheim mit Ulrike Baier, zogen die Gläubigen mit dem Vertriebenenseelsorger der Erzdiözese Bamberg Monsignore Herbert Hautmann und den Ministranten durch das Hauptportal in die Basilika ein. Der Festgottesdienst wurde musikalisch von Regionalkantor Georg Schäffner an der Orgel und von der aus Schlesien stammenden Sängerin Dr. Hildegunt Kirschner musikalisch umrahmt. Das "Ave Maria" von Camille Saint- Saëns, war wirklich ein Geschenk für alle Gottesdienstteilnehmer. Als Volksgesang wurde aus dem Liederbüchlein, das Monsignore Herbert Hautmann erstellt hatte, mit großer Inbrunst die nicht nur bei den Heimatvertriebenen sehr beliebte Schubert-Messe gesungen.
Stellvertretende Landesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Bezirksvorsitzende von Oberfranken, Margaretha Michel, die mit ihren beiden Stellvertretern der SL Oberfranken, mit Adolf Markus aus Naila und Rudolf Büttner aus Bamberg, gekommen war, begrüßte alle Gruppierungen mit ihren Vorständen, alle Gottesdienstbesucher und insbesondere den Zelebranten Monsignore Herbert Hautmann. Margaretha Michel freute sich über die große Verbundenheit der Heimatvertrieben. In seiner einfühlsamen, zu Herzen gehenden Ansprache stellte der Vertriebenenseelsorger das Herrenwort der Feindesliebe und der Dankbarkeit in den Mittelpunkt. Es sei sehr viel getan worden, insbesondere auch von der Ackermann-Gemeinde, um Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen herbeizuführen. Der Glaube gebe uns Kraft und Motivation dazu Ja zu sagen, was im Leben nicht zu ändern sei. Wenn man sein Leben überdenkt, habe man auch neben dem Leid viele gute und beglückende Erfahrungen gemacht. In vielen Dinge könne man das Positive sehen, und dafür müssten wir von Herzen dankbar sein. Unsere Zeit brauche gläubige dankbare Menschen, sagte der Geistliche und schloss mit dem schönen Lied aus dem Gotteslob: "Herr, gib uns Mut zum Hören auf das, was du uns sagst. Wir danken dir, dass du es mit uns wagst."
Am Ende des Gottesdienstes nahm die Landesvorsitzende Margaretha Michel zwei Ehrungen verdienter Landsleute vor: Christoph Lippert und seine Frau Ursula, die auch die 1. Vorsitzende der Ackermann-Gemeinde im Erzbistum Bamberg ist, wurden für ihr unermüdliches Engagement mit der Verdienstmedaille der Sudetendeutschen Landsmannschaft für Dank und Anerkennung und dazugehörender Urkunde ausgezeichnet. Ein schöner ansprechender Gottesdienst, den alle Mitfeiernde noch lange in guter Erinnerung behalten werden, ging zu Ende. Monsignore Herbert Hautmann gab bekannt, auch im nächsten Jahr, am 1. Sonntag im September, die Vertriebenenwallfahrt in diesem Gotteshaus zu planen.

Bernhard Kuhn