P. Dr. Johann Pristl MAfr
Am 13. Dezember 2021 verstarb P. Dr. Johann Pristl MAfr im 88. Lebensjahr
Johann Pristl wurde am 5. Januar 1934 in Grosstajax in Südmähren geboren. Nach dem Krieg wurden seine Eltern und ihre fünf Kinder vertrieben. 1947 begann er seine Vorbereitung auf den Missionsberuf in Rietberg und bestand 1954 sein Abitur in Großkrotzenburg.
Nach dem Philosophiestudium in Trier ging er nach Belgien und machte sein Noviziat bei den Weißen Vätern in Varsenare und seine theologischen Studien in Heverlee. 1960 legte er den Missionseid ab und wurde im gleichen Jahr in Frankfurt zum Priester geweiht.
Nach seiner Weihe studierte er Theologie in Rom und Tübingen und begann seine Lehrtätigkeit im Scholastikat in Ottawa. 1969 ging er für ein Jahr nach Kipalapala/Tansania und kehrte nach Kanada zurück, um an der theologischen Fakultät in Montreal zu dozieren. 1974 wurde er nach Ruanda gesandt, um an der Katechisten-Schule in Nyumba und auch am Großseminar zu lehren.
Der Bürgerkrieg und der Völkermord in Ruanda 1994 waren für ihn eine traumatische Erfahrung, da er von der neuen Regierung beschuldigt wurde, die Verantwortlichen für den Genozid unterstützt zu haben. Er arbeitete dann bei Caritas Internationalis für Ruanda.
1996 wurde er nach Tanzania gesandt, arbeitete im Ausbildungshaus in Arusha und leitete für die Diözese Sumbawanga ein Projekt, eine Radiostation aufzubauen.
2003 wurde er Superior in Frankfurt. 2009 zog er um nach München und war pastoral bei Aushilfen in Pfarreien aktiv.
Sein Gesundheitszustand wurde über die Jahre immer prekärer und er brauchte häusliche Pflege. Während des Corona-Ausbruchs in der Münchener Gemeinschaft der Weißen Väter wurde er positiv getestet. Am Morgen 13.12.2021 nahm Gott in zu sich.