Diakon i.R. Johann Freitag
Am 21. August 2023 verstarb Diakon i.R. Johann Freitag im 80. Lebensjahr
Johann Freitag wurde am 9. November 1943 in Reichenberg, Diözese Leitmeritz als Sohn des Böttchermeisters Johann Freitag und seiner Frau Agnes geboren. Nach der Schulzeit in Sedlitz/Kreis Senftenberg und dem Abitur, das er in Berlin-Schöneiche ablegte, begann er 1965 mit dem Theologiestudium in Erfurt.
1968 bat er um die Erlaubnis, das Studium zu unterbrechen und arbeitete als Betonarbeiter. In dieser Zeit verlobte er sich mit Regina Hundeck. Seinem Wunsch entsprechend, im Bereich Germanistik zu arbeiten, kam das Angebot entgegen, im Verlag Cordier in Heiligenstadt - einer Außenstelle des St. Benno-Verlags in Leipzig - zu arbeiten, wo er von 1969 bis 1975 als Verlagslektor tätig war. Während dieser Tätigkeit setzte er sein Theologiestudium in Erfurt fort, das er dann im Dezember 1971 abschließen konnte.
Am 6. August 1970 fand die kirchliche Trauung mit Regina Hundeck in Heiligenstadt, St. Gerhard, statt. Dem Ehepaar Freitag wurden 1971 der Sohn Matthias und 1976 die Tochter Elisabeth geschenkt.
In der Gemeinde St. Marien zu Heiligenstadt war Johann Freitag seit 1972 als Leiter von Stationsgottesdiensten tätig, die er mit großem Eifer und Frömmigkeit gestaltete. Im Jahr 1974 begann seine Ausbildung im kirchlichen Dienst, die durch Propst Paul-Julius Kockelmann und Rektor Dr. Joachim Meisner begleitet wurde. Dabei war der Dienst als Ständiger Diakon im Blick.
Die Diakonenweihe spendete ihm Bischof Hugo Aufderbeck am 30. August 1975 im Dom St. Marien zu Erfurt. Seinen Dienst als Ständiger Diakon begann Johann Freitag in der Pfarrkuratie Thalwenden, den er bis zum Jahr 1980 dort mit Freude ausübte. Danach war er im liturgischen Dienst in der Propsteikirche St. Marien Heiligenstadt tätig.
1979 übernahm er den Dienst der religiösen Unterweisung und geistlichen Betreuung der Gruppenerzieherinnen und in der Aspirantur im Bergkloster Heiligenstadt. Weiterhin war er Dozent für die Glaubenslehre in der Krankenpflegeschule Heiligenstadt. 1980 kam auch die Mitarbeit in der religiösen Unterweisung im Kindergärtnerinnen-Seminar St. Ursula zu Erfurt hinzu.
1982 wurde er zum Rektor der Diözesancaritas Erfurt ernannt, um die Caritasmitarbeiter geistlich zu begleiten. Diese Tätigkeit übte Diakon Freitag bis 1991 aus. 1991 übernahm er bis 2005 den Dienst als Schulseelsorger in der Fachschule für Sozialpädagogik und im St. Elisabeth-Gymnasium Heiligenstadt.
Im Jahr 2002 beauftragte ihn Bischof Dr. Joachim Wanke mit der Pädagogischen Mitarbeit im Bildungswerk des Bistums. Im Jahr 2008 übernahm er zusätzlich die Leitung der Arbeitsstelle im Referat Erwachsenenseelsorge für das Eichsfeld und erhielt den Titel „Rektor“. Damit wurde er mit der Vorbereitung der jährlichen Männerwallfahrten betraut, denen er immer eine spezielle Prägung mit seiner besonderen Fröhlichkeit verliehen hat.
2004 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen und damit sein Engagement in der zivilen Gesellschaft gewürdigt.
Im Jahr 2009 ging er in den wohlverdienten Ruhestand, den er dann mit zahlreichen Ideen und Aktivitäten in Kirche und Gesellschaft füllte. Seine Erfahrungen brachte er durch Vorträge in das Gemeindeleben ein. Innerhalb der Gemeinschaft der Ständigen Diakone war er ein hochgeachteter Mitbruder und Gesprächspartner.
Nach einer kurzen schweren Krankheit legte er in Essen am 21. August 2023 in Anwesenheit seiner Familie sein Leben in Gottes Hände zurück.