Franz Pany
„Es ist wichtig, über das Trennende und Verbindende zu reden“
Franz Pany im Interview mit Radio Prag
Am 27.August 2021 ist Franz Pany nach langer schwerer Krankheit mit 64 Jahren gestorben. Er wurde am 04.08.1957in Heidelberg geboren. Seine Eltern kamen aus Pistau bei Marienbad. Seine Mutter hat sich über viele Jahre für den Heimatkreis und die Heimatzeitung engagiert. So fand der Sohn schon früh zur Sudetendeutschen Landsmannschaft und übernahm verantwortungsvolle Aufgaben: Vorsitzender im Arbeitskreis Sudetendeutscher Studenten, Bundesgeschäftsführer, Stellvertretender Bundesvorsitzender und schließlich Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Er war außerdem Vorsitzender des Heimatverbandes Marienbad und Vorsitzender der Sudetendeutschen Stiftung.
Neben seinem Engagement im Heimatverband und in der Landmannschaft hat er schon früh Kontakte nach Marienbad geknüpft und gepflegt. Beruflich war der Jurist Pany Stiftungsdirektor der Katholischen Bildungsstätten für Sozialberufe in Bayern.
In einem Interview mit Radio Prag sagte Pany:
„Ich war nach 1990 persönlich zum ersten Mal in Marienbad, und habe mich dort zurechtgefunden nur aufgrund der Erzählungen von zu Hause. Das war schon tief beeindruckend. Ich habe dann 1993 mit wahrer Begeisterung in Stift Tepl geheiratet. Das war die erste Hochzeit nach der Niederschlagung des Kommunismus und nach 1945 in Stift Tepl. Getraut wurde ich dort von zwei Priestern - Pater Hugo Pitel, OPraem. und dem unvergessenen P. Norbert Klaus Schlegel OPraem, dem Vorsitzenden des Sudetendeutschen Priesterwerkes. Es war eine traumhafte Hochzeit. Die Stadt Marienbad hat uns auch unterstützt. Es war also ein gemeinsames Werk, und dies bereits 1993.“
Mit P. Norbert Schlegl, OPraem, der viele Jahre Visitator der Sudetendeutschen, Vorsitzender des Sudetendeutschen Priesterwerkes und Leiter des Hauses St. Johann in Brannenburg in einer Person war, war Pany befreundet und einer seiner Berater. Ihm lag viel an einer guten Entwicklung des Priesterwerkes und des Hauses St. Johann. Daraus resultierte auch sein Wunsch, förderndes Mitglied des Sudetendeutschen Priesterwerkes zu werden.
Von ihm kam auch der Vorschlag, ältere tschechische Priester, die unter der kommunistischen Herrschaft zu leiden hatten, zu einigen Urlaubstagen nach Bayern einzuladen. Von der Bayerischem Bischofskonferenz gefördert, organisiert das Priesterwerk seit einigen Jahren diesen Urlaub.
Msgr. Dieter Olbrich, der Präses der Sudetendeutschen, feierte am 16. September in St. Michael in München ein Requiem für Herrn Pany.
Das Priesterwerk dankt Herrn Pany für seine Unterstützung.
Wir vertrauen darauf, dass er nun für immer in unserer wahren Heimat geborgen ist und die Fülle des Lebens erfährt.
Josef Scheitler