P. Heinz Bretfeld SJ

Am 8. April 2025 verstarb P. Heinz Bretfeld SJ kurz vor Vollendung seines 90. Lebensjahres

Pater Heinz Bretfeld SJ wurde am 3. Mai 1935 in Tetschen an der Elbe (Děčín) geboren. In der Volks- und Realschule sowie als Ministrant in der Jesuiten- und Pfarreikirche erhielt er bis Kriegsende seine religiöse Prägung. Anfang Juni 1945 wurde die Familie aus der Heimat vertrieben. Er bezeichnete sich selbst als traumatisiert durch Fliegeralarme und -angriffe, Bombardierung und den Einmarsch der Roten Armee. Die Familie war zunächst getrennt und fand dann eine gemeinsame Wohnung im Erzgebirge. In der Oberschule Annaberg-Buchholz erhielt er eine atheistische Schulbildung, praktizierte aber weiter den Glauben.
1949 machte er Exerzitien bei P. Johannes Wyrwich SJ und wohnte von 1951 bis 1953 im bischöflichen Konvikt Heiligenstadt, wo er 1953 das Abitur bestand. Im September 1953 trat er auf dem Jakobsberg bei Bingen ins Noviziat ein und absolvierte bis zu seiner Entlassung aus dem Orden 1963 die ordensüblichen Studien in Philosophie und Theologie. Danach lebte er privat in Rom und arbeitete bei P. Gustav Wetter SJ, bevor er am Russicum das Theologiestudium fortsetzte und 1967 im byzantinisch-slawischen Ritus zum Priester geweiht wurde.
1970 wurde er erneut in die Gesellschaft Jesu aufgenommen. Bis 1975 setzte er seine Mitarbeit in dem von Pater Wetter gegründeten Centro Studi Marxisti fort. 1975 musste er aus gesundheitlichen Gründen nach Deutschland zurückkehren und übernahm verschiedene seelsorgliche Aufgaben. 1984 bis 1999 war er Aushilfspriester am Wallfahrtsort Maria Vesperbild nahe Augsburg, übersiedelte zunächst in die Kommunität, dann in ein Caritas-Altenheim und betreute von dort aus bis 2012 viele physisch und psychisch Kranke.
Seit seinem Umzug nach Berlin-Kladow war er trotz chronischer Leiden für die Menschen am Telefon ansprechbar und studierte biblische Texte. Besonders hat er sich mit dem Rosenkranzgebet beschäftigt.
Dankbar und zufrieden beschloss er eines Tages, dass er nun mit 90 Jahren lang genug gelebt hatte und wartete voll Vertrauen und Zuversicht, dass der Herrgott ihn nun zu sich rufe könne. Er musste erkennen, dass er wohl den Wunsch hatte, zu gehen, dass er aber doch hoch sich gedulden musste und so jeden Morgen und in einer großen Dankbarkeit und Zufriedenheit, die er auch ausstrahlte, wartete, bis sein Klopfen an der Himmelstür von Gott gehört wurde. Am Morgen des 08. April 2025 tat sich dann die Tür auf und er legte sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurück.