Pfarrer i. R. Josef Neumann
Am 13. Mai 2021 verstarb im Alter von 94 Jahren Pfarrer i. R. Josef Neumann
Geboren wurde Josef Neumann am 1. September 1926 in Homolitz in Jugoslawien. Mit seinen zehn Geschwistern wuchs er in einer sehr religiösen Familie auf, was dazu führte, dass zwei seiner Brüder ebenfalls Priester wurden, ein weiterer wurde Jesuitenpater. Er besuchte die deutsche Grundschule und das serbische Gymnasium, bis er 1944 im Alter von 18 Jahren zum Heimatschutz eingezogen wurde, der bald dem Militär eingegliedert wurde. Als Gymnasiast in den Krieg geschickt und dort gegen Kriegsende in russische Gefangenschaft gekommen, nutzten dem jungen Mann seine Kenntnisse der serbokroatischen Sprachen. Die Russen hielten ihn für unverdächtig und schickten ihn recht bald Richtung Heimat zurück.
1948 begann er in Eichstätt sein Theologiestudium und am 29. Juni 1953 wurde er von Bischof Josef Schröffer zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er am 5. Juli 1953 in der Wiener Pfarrei Krim.
Danach war er einige Jahre in Österreich tätig. 1962 ging er für zwei Jahre nach Niagara Falls in den USA, wo er in der dortigen Schule Englisch lernte und Deutsch lehrte. Nach weiteren zwei Jahren in Toledo in Ohio kehrte er zurück und wirkte als Religionslehrer in Salzburg. 1969 wurde er Pfarrer in Obertaufkirchen, ehe er im Jahr 1976 die Pfarrstelle in Waging am See antrat. Ab 1994 war er als Ruhestandspfarrer in der Seelsorgemithilfe in Ising tätig. 2007 kam er als Hausgeistlicher in das Caritas-Altenheim „St. Felicitas“ in Berchtesgaden/Stanggaß, wo er nicht nur mehrmals in der Woche eine Messe feierte, sondern sich auch im weitesten Sinne um die Sorgen der Bewohner kümmerte und Kranke und Sterbende besuchte. „Ich spüre, wie die physische Kraft Tag um Tag nachlässt, aber ich fühle mich gut und bin glücklich und zufrieden“, erklärte er anlässlich seines diamantenen Priesterjubiläums und versprach, solange es seine Gesundheit erlaubt, für „seine“ Bewohner da zu sein.
Die Seelsorge war Josef Neumann stets ein Herzensanliegen. „Das Wichtigste war die Sorge um die Menschen, die in den Gottesdienst gekommen sind“, brachte der Geistliche sein Lebenswerk einmal auf den Punkt.