
Pfarrer i.R. Wilhelm Pape
Pfarrer i.R. Wilhelm Pape
Willy Pape wurde am 06. April 1936 in Krochwitz/Chrochvice, einem Stadtteil von Tetschen/Děčín geboren. Nach der Vertreibung kam die Familie schließlich nach Grafenau bei Passau.
Ab Herbst 1951 besuchte Willy Pape das Gymnasium und das Internat in Königstein/ Taunus. Mit Spiel, Musik und Theater hat er mit einigen Mitschülern für Leben gesorgt. Nach dem Abitur trat er ins Priesterseminar in Königstein ein und hat sich nach dem Studium für das Erzbistum Bamberg entschieden. Am 8. März 1964 wurde er zum Priester geweiht.
Willy Pape war Kaplan in Burgkunstadt, Herzogenaurach und St. Martin in Nürnberg.
1977 wurde er Pfarrer in Heroldsberg vor den Toren der Stadt Nürnberg. Hier konnte er neben seiner normalen Arbeit als Pfarrer seinen Traum verwirklichen. An der Königsteiner Hochschule hat er Vorlesungen über ostkirchliche Theologie gehört. Er immer wieder die göttliche Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus gefeiert. Es gab auch einen Chor, der die Liturgie mit den kirchenslawischen Melodien mitgestaltet hat.
Willy war davon so beeindruckt, dass er sich intensiv mit den orthodoxen und den griechisch-katholischen Kirchen beschäftigt hat. Im Pfarrhaus von Heroldsberg hat er eine Kapelle im ostkirchlichen Stil eingerichtet. Er hat selbst regelmäßig die Liturgie in der griechisch-katholischen Form gefeiert und hatte auch einen kleinen Chor gefunden, der die Liturgie mitgestaltet hat. Über Jahre hatte er sogar einen Diakon.
Er hat auch in anderen Pfarreien Vorträge über die Ostkirchen gehalten und mit ihnen die Liturgie gefeiert. So hat er ihnen die ostkirchliche Liturgie erschlossen.
Der Bamberger Erzbischof hatte ihn bereits 1984 mit diesem Dienst beauftragt und ihn 1987 in die Ökumenekommission berufen. 1999 hat der Erzbischof diesen Einsatz anerkannt und Willy zum Geistlichen Rat ernannt.
Als er nach 25-jähriger Tätigkeit als Pfarrer von Heroldsberg in den Ruhestand trat, konnte er im Pfarrhaus wohnen bleiben und seinen Einsatz für die Ostkirche fortsetzen. Für ihn war es selbstverständlich, im Seelsorgebereich weiter mitzuarbeiten.
Nun ist er am 21. August 2025 in Mittergars verstorben.