Prälat Günther Grimme
Am 7. August 2024 verstarb Prälat Günther Grimme im Alter von 80 Jahren
Günter Grimme wurde am 22. Januar 1944 im sudeten-schlesischen Setzdorf/Vápenná geboren. Seine Familie wurde nach Kriegsende vertrieben und gelangte nach Warmisried bei Mindelheim/Kreis Unterallgäu. Schon als kleiner Junge hatte er den Traum, einmal Priester zu werden. In Kempten besuchte er das Knabenseminar und erlangte dort 1963 das Abitur. Nach dem Theologiestudium in Dillingen und München kamen bei ihm Zweifel an seiner Berufung auf. Er ließ sich daher auch nicht direkt weihen, sondern studierte zusätzlich noch Pädagogik und Psychologie und wirkte nebenher als Erzieher in einem privaten Internat. Sein Weg führte ihn schließlich zurück zur Kirche. Am 19. Juni 1971 weihte ihn Bischof Josef Stimpfle zum Priester.
Nach zwei Stellen als Aushilfspriester wurde er Präfekt am Bischöflichen Studienseminar in Dillingen. Zwei Jahre später nahm er auch den Dienst als Religionslehrer auf, zunächst in Schrobenhausen, dann in Kaufbeuren.
Der wegweisende Einschnitt erfolgte dann im Sommer 1981, als er zum Sekretär der Katholischen Jugendfürsorge ernannt wurde. 1984 übernahm er den Posten des Zweiten Direktors. Von 1985 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2011 war er auch Domvikar am Augsburger Dom. 1991 schließlich übernahm er das Amt des Direktors bei der KJF, das er am 4. November 2011 niederlegte. Wesentlich war für ihn immer, gerade auch in jungen Menschen Abbilder Gottes zu sehen. Seinen ehemaligen Schützlingen blieb er zeitlebens verbunden, taufte auch oft deren eigene Kinder. Für seinen Dienst erhielt er verschiedenste Würdigungen von staatlicher und kirchlicher Seite, zum Beispiel im Jahr 2000 den Titel eines Päpstlichen Ehrenprälaten.
Nach 40 Jahren im aktiven priesterlichen Dienst trat er aber auch im Ruhestand nur wenig kürzer. Von Januar 2012 bis zu seinem Tod übernahm er die Seelsorge in der beliebten Kirche „St. Peter am Perlach“ am Augsburger Rathausplatz. 2021 konnte er dort sein Goldenes Priesterjubiläum begehen. 2022 erlebte er mit, wie Papst Franziskus das das dortige Gnadenbild der „Maria – die Knotenlöserin“ mit einer Krone würdigte.
Am 7. August, dem Hochfest der hl. Afra, ist er schließlich völlig überraschend verstorben, nachdem er noch am Sonntag zuvor in seiner Perlachkirche gepredigt hatte. Für ihn möge sich nun erfüllen, was in einem Lied an die Knotenlöserin formuliert wird: „Maria vom Knoten, der Knäuel bin ich – ins Letzte verwirret, erbarme du dich. Maria vom Knoten, du bist schon im Licht, du weißt es ja selbst, was mir noch gebricht.“ (Text: J. Weiger/G. Grimme).