P. Jordan Herbert Fenzl OSA
Am 13. März 2020 verstarb im 90. Lebensjahr P. Jordan Herbert Fenzl OSA
Herbert Fenzl wurde 1930 in Roßhaupt (Kreis Tachau, Erzdiözese Prag) geboren und besuchte bis zur Vertreibung 1945 in Roßhaupt die Schule, danach in Weiden und Münnerstadt. 1952 trat er in den Augustinerorden ein, erhielt den Ordensnamen Jordan und legte nach seinem Noviziat 1953 seine Ordensgelübde ab. Am 21. Juli 1957 wurde er in St. Michael in Würzburg vom damaligen Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Aloysius Muench, zum Priester geweiht.
P. Jordan wirkte an vielen Orten unseres Ordens: in Würzburg (1957-1958), im Augustinerjuvenat in Günzburg (1958-1959), in Stuttgart-Sillenbuch (1959-1965), in München (1965-1966) und in Ruit/Ostfildern (1967-1972), bevor er 1973 in sein geliebtes Günzburg kam. Dort war er Religionslehrer am Dossenberger-Gymnasium, an der Maria-Ward-Realschule und an der Knaben-Realschule. Außerdem leitete er als Direktor das dortige Augustiner-Juvenat. Von 1973-1991 war er Pfarrer in Günzburg-Riedhausen, einer Pfarrei, die ihm ganz besonders ans Herz gewachsen ist und in die er auch nach seinem Weggang immer wieder gerne zurückkam. Ab Von 1977-1991 war er Diözesan-Vertriebenenseelsorger in Augsburg, eine Aufgabe, die er begeistert ausübte und die er als besondere Berufung empfand, um seinen vertriebenen Landsleuten Seelsorger und Kamerad zu sein. Von 1991-1996 war er Pfarrer von St. Michael in Stuttgart-Sillenbuch und von 1996-2000 Pfarrer der Wiener Augustinerkirche.
Im Orden war er Prior in Stuttgart (1967-1970), Prior in Günzburg (1975-1983), Prior in Wien (1996-2006), Prior in Zwiesel (2006-2007) und Regionalvikar des Augustiner-Vikariates Wien (1997-2007).
Seine Mitbrüder in den Konventen, in denen er lebte, lernten ihn stets als treuen und leidenschaftlichen Beter kennen. Für seine seelsorgliche Tätigkeit erhielt er viele Auszeichnungen (u.a. Geistlicher Rat der Diözese Augsburg, Konsistorialrat der Erzdiözese Wien und Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland), auf die er stolz und für die er dankbar war.
Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in der Augustiner-Gemeinschaft im Haus St. Michael in Münnerstadt. Münnerstadt war ihm immer wichtig: hier lernte er den Augustinerorden kennen, hier waren die regelmäßigen "Mürschter Treffen", die er nie versäumte, und hier verbrachte er schließlich auch seinen Lebensabend. Er hat sich die letzten Jahre dort sehr wohl gefühlt und es war ihm wichtig, hier auch seelsorglich tätig sein zu können – das gab ihm lange Zeit Halt und Kraft.
Er war auch ein engagiertes Mitglied des Sudetendeutschen Priesterwerkes, kam regelmäßig zu den Jahrestagungen und gehörte von 1989-2004 dem Vorstand an.
Nach gesundheitlichen Schwierigkeiten schwanden seine Kräfte und er legte sein Leben ruhig und dankbar in die Hände Gottes zurück.