Schwester Dietlinda Martha Meißner
Am 5. August 2022 verstarb Schwester Dietlinda Martha Meißner im Alter von 100 Jahren
Sr. Dietlinda, getauft auf den Namen Martha, wurde am 14.11.1921 in Türmütz, Kreis Aussig geboren und wuchs gemeinsam mit acht Geschwistern auf. Die Volksschule besuchte sie in Stöben. 1932 trat sie in die von den Kreuzschwestern geleitete Bürgerschule für Mädchen in Maria Schein ein und besuchte sie vier Jahre lang. In dieser Zeit reifte in ihr der Entschluss, selbst Kreuzschwester zu werden. 1936 trat sie in Eger ein. 1936 bis 1939 absolvierte sie dort die Frauenfachschule, von 1939 bis 1940 einen Lehrgang für Säuglingspflege in Rodisfort. Im Anschluss daran erhielt sie die Ordensausbildung. 1942 durfte sie die Erstprofess ablegen. Danach folgte die Ausbildung in der Krankenpflegeschule in Komotau. Nach deren Abschluss im Jahr 1945 war Sr. Dietlinda in Komotau, Aussig und Brüx im Krankendienst tätig. 1954 konnte sie - ermöglicht durch das Bemühen der Generalleitung und die Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes - in die Schweiz aussiedeln. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt im Mutterhaus Ingenbohl führte sie der Weg in die amerikanische Provinz, wo sie sich der Schwesterngemeinschaft in Merrill, Wisconsin, anschloss. Dort durchlief sie die Ausbildung zur Lehrerin und erteilte in verschiedenen Schulen Unterricht. 1978 kehrte sie nach Deutschland zurück und fand in der Gemeinschaft des inzwischen neu errichteten Provinzhauses in Gemünden gerne Aufnahme. Bis 1986 war sie hier in Internat und Schule des Mädchenbildungswerkes tätig. 1986 übertrugen ihr die Vorgesetzten das Amt der Oberin im Priestererholungsheim St. Johann in Brannenburg, wo sie - zusammen mit fünf Mitschwestern - sehr umsichtig und mit vollem Einsatz für das Wohlergehen der Erholungssuchenden sorgte. 1998 beendeten die Schwestern ihre Tätigkeit in Brannenburg. Sr. Dietlinda kehrte ins Provinzhaus Gemünden zurück und übernahm die Betreuung der Schulpforte am Mädchenbildungswerk. Als sie 2010 abgelöst wurde, verrichtete sie in der Gemeinschaft noch kleine Dienste, bis sie 2012 in das Schwesternheim Mengkofen übersiedelte. Auch hier machte sie sich – wo es ging – noch für die Gemeinschaft nützlich. Als 2017 die Pflegeabteilung für die Schwestern im Provinzhaus Gemünden eröffnet wurde, kehrte sie gerne nach Gemünden zurück, um in der Gemeinschaft Elisabeth ihren Lebensabend zu verbringen. Am 14. November 2021 konnte sie ihren 100. Geburtstag feiern, den die Mitschwestern in liebevoller Weise für sie gestalteten. Ein sehr freudiges Erlebnis war für sie auch die Feier ihrer 80jährigen Jubelprofess am 25. Juni 2022. Wenige Wochen danach stürzte Sr. Dietlinda in ihrem Zimmer und brach sich dabei beide Beine. Sie musste sich einer Operation unterziehen, die sie relativ gut überstand. Leider verschlechterte sich während der Reha ihr Zustand. Am 3. August wurde sie ins Kloster Gemünden gebracht, zwei Tage später holte sie Gott zu sich.