Schwester Kiliana Hannelore Darlapp

Am 18. Januar 2023 verstarb Schwester Kiliana Hannelore Darlapp im 86. Lebensjahr

Sr. Kiliana - mit dem Taufnamen Hannelore – wurde am 16. Mai 1937 in Würzburg geboren und war das älteste Kind von vier Geschwistern. Hannelores Kindheit war überschattet von den Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Wegen der Bom-benangriffe auf Würzburg musste die Familie immer wieder in den Keller flüchten. In den letzten Kriegsjahren spielte sich ihr Leben fast nur noch im Keller ab. Im Winter 1944 wurde das Elternhaus zerstört. Als am 16. März 1945 Würzburg durch einen 20minütigen Angriff in Schutt und Asche gelegt wurde, verlor die Familie all ihr Hab und Gut. Da der Vater wegen einer Kriegsverletzung die Familie nicht durch eigene Arbeit ernähren konnte, waren sie darauf angewiesen, betteln zu gehen.
Nach Abschluss der Volksschule arbeitete Hannelore kurz in einer Wäscherei, drei Jahre in verschiedenen Haushalten und als Stationsmädchen im Würzburger Luitpoldkrankenhaus. Dort lernte sie eine Patientin kennen, die Kreuzschwester war. Deren Geduld und Freundlichkeit beeindruckten Hannelore sehr. Mit ihr führte sie viele Gespräche. Dadurch reifte in ihr der Entschluss, 1956 bei den Kreuz-schwestern in Werneck einzutreten. Bei der Einkleidung erhielt sie den Namen Sr. Kiliana. Nach der Ordensausbildung war sie acht Jahre im Kinderheim Offenstetten eingesetzt. Ab 1967 übernahm sie im Domenico-Savio-Heim in Pfaffendorf die Arbeiten in der Waschküche und verrichtete auch sonstige häusliche Arbeiten. 1974/75 absolvierte sie am Meinwerkinstitut in Paderborn die Fachschule für Wirtschafterinnen und erwarb sich damit die Befähigung als Ausbilderin.
In den folgenden 23 Jahren führte sie den Betrieb in der Waschküche des Priestererholungsheimes in Brannenburg in Oberbayern. Als die Schwestern 1998 von dort abgezogen wurden, setzte Sr. Kiliana im Schwesternheim Mengkofen in Niederbayern bis 2013 ihre Kräfte in der Waschküche ein. In den folgenden Jahren leistete sie in der Gemeinschaft kleine Dienste, bis sie 2018 auf die Pflegestation im Kloster Gemünden wechselte.
Sr. Kiliana hat bereits in ihrer Kindheit durch den Krieg viel mitgemacht und negative Erfahrungen verkraften müssen. Trotzdem hat sie sich immer den Blick für das Positive bewahrt. Das Vorbild ihrer gläubigen Eltern ließ auch sie die eigentliche Kraft in einem tiefen Vertrauen und einer lebendigen Gottesbeziehung sehen und die positive Einstellung zum Leben bewahren.
Bei einem Sturz kurz vor Weihnachten erlitt Sr. Kiliana einen Oberschenkelhalsbruch. Nach der Operation setzte ein Nierenversagen ihrem irdischen Leben ein Ende. Gott möge ihr nun ewige Geborgenheit bei ihm schenken.