Schwester M. Klara Hanousek

Am 18. Dezember 2021 verstarb Schwester M. Klara Hanousek im Alter von 92 Jahren

Schwester M. Klara kam am 22.03.1929 in Deutsch-Wernersdorf, Kreis Braunau im Sudetenland Welt und erhielt gleich nach der Geburt die Nottaufe auf den Namen Maria. Nach der Stabilisierung ihres Zustandes wurde der 01.04.1929 ihr eigentlicher Tauftag.
Maria Hanousek wuchs in Wekelsdorf mit dem zweieinhalb Jahre älteren Bruder Erich auf, mit dem sie zeitlebens eng verbunden blieb. Von 1935 bis 1943 besuchte sie in Wekelsdorf die Schule und absolvierte anschließend das Pflichtjahr in einer Mühle mit Landwirtschaft. Im September 1944 begann Maria mit einer Ausbildung im Kaufhaus Siegel, die sie aber schon ein Jahr später wegen der Kriegseinwirkungen abbrechen musste. Sie wurde in Tschechien zwar dienstverpflichtet, konnte aber wegen einer schweren Operation Ende April 1945 kaum arbeiten. Im Juli 1946 musste sie mit ihren Eltern die Heimat verlassen und wurde in Hildburghausen in Thüringen angesiedelt.
Um den Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete Maria zunächst als Näherin in einem Bekleidungswerk, danach als Stepperin in der Schuhfabrik in Hildburghausen und von 1950 - 1954 im Postamt. Im April 1954 ging ihr Wunsch in Erfüllung, und sie konnte als Praktikantin in einer Buchhandlung in Sonneberg anfangen. Nach erfolgreicher Prüfung im Oktober 1956 war sie als Buchhändlerin in Zella-Mehlis und Hildburghausen tätig, bis sie im Juli 1958 das Arbeitsverhältnis aus Gewissensgründen beendete.
Sie arbeitete gerne als Buchhändlerin, aber noch wichtiger waren ihr der katholische Glaube und ein mit Christus verbundenes Leben. Davon ließ sie sich auch von der in der DDR herrschenden Ideologie nicht abbringen. Sie hatte bereits damals einen geistlichen Begleiter, der sie in ihrem religiösen Leben förderte. Maria fühlte sich zur Ganzhingabe an Gott gedrängt, schob aber den Gedanken an den Eintritt in einen Orden wegen ihrer schwachen Gesundheit hinaus. So legte sie am 04.12.1955 das Gelübde der Jungfräulichkeit ab.
Bei ihren ersten Exerzitien 1958 wurde ihr ihre Berufung zum Ordensleben klar, sie bat in Halle um Aufnahme in die Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth und war sehr glücklich, dass sie angenommen wurde. Am 27.12.1958 trat Maria in die Gemeinschaft ein und erhielt zu ihrer großen Freude am 08.10.1959 bei der Einkleidung den franziskanischen Namen Schwester Maria Klara. Die Erstprofess legte sie am 10.10.1960 ab und die ewigen Gelübde genau fünf Jahre später.
Schwester M. Klara arbeitete ihr ganzes Ordensleben lang in der Finanzbuchhaltung des Provinzhauses Halle bis sie aus Altersgründen nicht mehr konnte.
Nach einem Oberschenkelhalsbruch 2019 wurde Schwester M. Klara pflegebedürftig, konnte aber am Rollator wieder laufen lernen. Sie war zufrieden und sehr dankbar für jede Hilfe. Als im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie ausbrach und auf der Pflegestation in Halle ein akuter Pflegenotstand eintrat, wurde Schwester M. Klara am 21.03.2020 in das St. Theresienstift nach Berlin versetzt. Sie sah die Notwendigkeit ein und nahm den überraschenden Ortswechsel ohne Wenn und Aber an.
Mitte September 2021 brach sich Schwester M. Klara bei einem Sturz den Beckenring und konnte das Bett fortan nicht mehr verlassen. „Wie Gott will,“ sagte sie öfter und brachte damit ihre Bereitschaft zum Ausdruck, dem Ruf des Herrn in die Ewigkeit zu folgen. Am 18.12.2021 erlöste Gott Schwester M. Klara in früher Morgenstunde von ihren Krankheiten und Leiden.