
Studiendirektor i.R. Walter Hroß
Am 11. Juli 2025 verstarb Studiendirektor i.R. Walter Hroß im 98. Lebensjahr
Walter Hroß wurde am 6. Dezember 1927 in Brünn geboren. Wie so viele deutschsprachige Familien in Böhmen und Mähren, wurde auch er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus seiner Heimat vertrieben. So kam seine Familie letztlich nach Bayern.
Nach dem Philosophie- und Theologiestudium am Herzoglichen Georgianum und der Universität München wurde er am 25. Juli 1954 in der Universitätskirche „St. Ludwig“ zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er am 1. September 1954 in der Kirche „St. Ursula“ in München-Schwabing. Im Priesterseminar hatte er eine Zeit lang mit dem späteren Papst Benedikt XVI. zusammengelebt, mit dem er auch eine Freundschaft pflegte.
Seine erste Kaplans Stelle führte ihn in die junge Pfarrei „St. Simpert“ in Augsburg, 1957 nach „Heilig Geist“ in Neuburg an der Donau. Die Stadt sollte ihm fortan zur Heimat werden. Zusammen mit dem dortigen Pfarrer Joseph Reiter bildete er das Gespann „Hroß und Reiter“. Schon bald zog es ihn aber als Religionslehrer an die Berufsschule. 1965 wurde er Studienrat in Neuburg, 1970 schließlich Oberstudienrat. Als Priester brachte er sich während dieser Zeit vor allem in der Pfarreiengemeinschaft Sinning ein. In den Ruhestand trat er im Jahr 1990.
Anschließend widmete er sich erneut verstärkt der Pfarrseelsorge und ließ sich für das Dekanat Neuburg adskribieren, blieb aber auch im Ruhestand in Neuburg wohen. 2020 zog er in das Pflegeheim St. Elisabeth, wo er seinen Lebensabend verbrachte.
Über all die Jahre hinweg, hatte Walter Hroß eine große Leidenschaft für das Segelfliegen entwickelt. Nicht umsonst nannten ihn die Menschen den „Fliegerpfarrer“. 1977 gewann er sogar nach einem Flug von 720 Kilometern Länge den bayerischen Meistertitel im Segelfliegen. Seinen letzten Flug erlebte er noch im Alter von 95 Jahren mit. Eine weitere Leidenschaft galt dem Fußball. Ergebnisse aus der Bundesliga konnte er dabei stets mit einem hohen Fachwissen kommentieren. 2024 blickte er dankbar auf 70 priesterliche Jahre zurück und konnte gleichzeitig seinen 97. Geburtstag feiern. Es sollte sein letzter werden.
Am Festtag des heiligen Benedikt ist er schließlich verstorben. Für ihn möge sich nun erfüllen, was Jesus im Tagesevangelium ausspricht: „Jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben erben.“ (Mt 19,29)