Walter Seidel
Am 6. April 2021 verstarb Walter Seidel, ein hochengagierter Mann aus dem Altvatergebiet, mit 95 Jahren im badischen Mannheim
Walter Seidel wurde er am 19. Februar 1926 im nordmährischen Jägerndorf (Krnov) geboren. Dort besuchte er die Volksschule, machte am Gymnasium die Not-Matura und wurde danach als Luftwaffenhelfer im Kriegsdienst eingesetzt. Den Krieg konnte er als Flugzeugführer und Leutnant überstehen. Die Gefangenschaft machte seine Rückkehr in die Heimat unmöglich. Nach Kriegsende und Heimkehr aus der Gefangenschaft fand er mit seiner Familie in Baden eine neue Heimat. Seine Herkunft hat er nie vergessen. Über ein Architektur-Studium sicherte er sich seine berufliche Existenz und machte sich 1960 als freier, Architekt in Mannheim-Friedrichsfeld selbständig.
Vielen Heimatvertriebenen war er bei der Finanzierung und dem Bau eines Eigenheims behilflich. Soziale Aufgaben für die Katholische Kirche sowie die Planung und Bestellung des Alten- und Pflegeheims „Josef-Bauer-Haus“ in Mannheim-Käfertal waren ihm besondere Anliegen. Im oberfränkischen Marktredwitz nahe Eger schuf er mit den Künstlern Hatto und Christoph Zeidler den Egerland-Brunnen. 52 Figuren auf vier Ebenen zeigen. das Kulturgut des Egerlandes.
Über den Vorsitzenden des Sudetendeutschen Priesterwerkes Pfarrer Friedrich A. Berger kam er mit dem Sudetendeutschen Priesterwerk in Kontakt. Als 1988 das Haus St. Johann in Brannenburg erweitert und modernisiert werden musste, war Walter Seidel der leitende Architekt. In Abstimmung mit Pfarrer Berger ist ein Haus entstanden, das den Aufgaben des Sudetendeutschen Priesterwerkes sehr nützlich war. Er hat das fünfzigjährige Bestehen 2007 noch erlebt, aber auch das Ende dieses Hauses erfahren müssen. Was der Mensch schafft ist wie er selbst der Vergänglichkeit unterworfen. Aber damit ist nicht alles vergessen. Liebe und Engagement bleiben bei allen erhalten, die ihn kannten.
Er selbst war regelmäßig mit seiner Frau Gast in St. Johann. Die Fliegerkameraden haben viele ihrer Jahrestreffen im Haus verlebt.
Das SPW dankt Herrn Seidel seinen Einsatz und seine Verbundenheit dem Sudetendeutschen Priesterwerk gegenüber und wird ihm ein ehrendes Gedächtnis bewahren.
Pfarrer Josef Scheitler