Jan Larisch: Dr. Josef Schinzel – Weihbischof der Erzdiözese Olmütz.

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P. Dr. Jan Larisch beschreibt in diesem kleinen Büchlein das Leben und Wirken von Weihbischof ThDr. Josef Schinzel, der 1869 in Kronsdorf/Krasov geboren wurde und 1944 starb.

 

Jan Larisch: Mons. ThDr. Josef Schinzel – Weihbischof der Erzdiözese Olmütz.

P. Dr. Jan Larisch hat bereits mehrere Lebensbeschreibungen von bedeutenden Priestern aus dem Bistum Ostrau – Toppau veröffentlicht. Sein neuestes Werk ist im Sommer in deutscher Übersetzung erschienen: Mons. ThDr. Josef Schinzel – Weihbischof der Erzdiözese Olmütz.

Mich hat sein Lebensweg sehr beeindruckt. Er hat geradezu einen Spürsinn für die Probleme seiner Zeit gehabt. Er hat sie analysiert, Lösungen gesucht und sich dann mit aller Kraft für deren Verwirklichung eingesetzt.

Geboren wurde Weihbischof Schinzel am 15. März 1869 in Kronsdorf/Krasov. Am 02. August 1944 wurde er dort in der Familiengruft bestattet. Nach dem Abitur in Kremsier/Kromeriz trat er in das Priesterseminar in Olmütz ein. 1892 wurde er zum Priester geweiht. Seinen priesterlichen Dienst begann er als 3. (!) Kaplan in Zwittau/Svitavy. Hier lernte der Bauernsohn die Nöte der Fabrikarbeiter kennen. Um sie zu unterstützen, gründete er 1894 einen katholischen Arbeiterverein und wurde sein Vorsitzender. Bereits 2 Jahre später hatte der Verein mehr als 700 Mitglieder und gab eine eigene Wochenzeitung heraus, die „Grenzpost.“

Seine Tätigkeit in Zwittau reflektierte Kaplan Schinzel in einer Arbeit mit dem Titel „Seelsorgliches Wirken in einem Industrieorte.“ Sie wurde zur Grundlage seiner Promotion 1910 an der Theologischen Fakultät in Olmütz. An diesem Beispiel wird für mich deutlich, wie er Seelsorge, Studium und den Einsatz für soziale Gerechtigkeit miteinander verbunden hat.

Er unterstützte die Gründung des Landesverbandes der christlichen Deutschen Mährens und die Gründung der Deutschen Christlich - Sozialen Landespartei für Mähren. Als Vertreter dieser Partei wurde er Ratsherr in Olmütz. Er betrieb die Gründung eines Piusvereins zur Förderung der katholischen Presse und der Tageszeitung „Neue Mährisch – Schlesische Presse.“

Schinzel gelang es auch, den Diözesanverband der deutschen katholischen Jugend der Erzdiözese Olmütz als Dachverband aller katholischen Jugendgruppen ins Leben zu rufen. 1919 wurde er Präsident des Volksbundes der deutschen Katholiken für Mähren und Schlesien. 1922 wurde Josef Schinzel schließlich Weihbischof im Erzbistum Olmütz. Als 1928 im Erzbistum die Katholische Aktion begründet wurde, erhielt Weihbischof Schinzel die Aufgabe des stellvertretenden Vorsitzenden der deutschen Sektion.
Schon 1936 musste Weihbischof Schinzel aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt anbieten. Das Erstarken des Nationalismus setzte ihm sehr zu. An seinem 70. Geburtstag besetzten deutsche Truppen Olmütz – für ihn ein „sehr schwerer Tag.“ Am 28. Juli 1944 ist Weihbischof Josef Schinzel gestorben.

Er war offensichtlich ein Mann voller Tatkraft, voller Ideen und voll tiefem Glauben. Über seine Lebensleistung kann ich nur staunen. Es lohnt sich, ihn näher kennenzulernen.

Karl Wuchterl

Das Buch kann zum Preis von € 5,- zzgl. Versandkosten beim Sudetendeutschen Priesterwerk bestellt werden.